Mehr Biogasanlagen in Deutschland
= Weniger Nutten in Afrika
Eine Gleichung
die aufgeht
Ein Beitrag zur Tank-Teller-Diskussion
Meine
Frau meinte, dass der Stil, in dem ich die Überschrift gewählt habe und wie ich
den Text geschrieben habe, nicht passe, weil Sie sich als Leser über mich
aufregen und, weil das ja so direkt nicht stimmt. Ich hätte auch schreiben
können:
„Der
möglicherweise positive Einfluss der zunehmenden Zahl der Biogasanlagen in
Deutschland auf die Sozialstrukturen im ländlichen Afrika und die Slums in den
städtischen Ballungszentren“.
Das
hätte ich auch als Überschrift wählen können. Dann hätte aber kaum einer den
Artikel gelesen, weil Wissenschaftlichkeit die breite Leserschaft eher
abschreckt als motiviert den Artikel zu lesen. Ganz ehrlich: Hätten Sie
weitergelesen, wenn die Überschrift so einen wissenschaftlichen Stil gehabt
hätte? Am Thema Nutten sind viele interessiert; zumindest die meisten Männer - laut
Statistik. Da es sich um ein wirklich wichtiges Thema handelt, habe ich einen
populären Schreib- und Sprachstil gewählt.
Was haben Biogasanlagen in Deutschland
mit Nutten
in Afrika zu tun?
Das
ist eine etwas längere Geschichte. Hier ist sie:
Die
Landwirte in Deutschland und Europa produzieren so viele Lebensmittel, dass die
Europäer das gar nicht alles essen können. Das will die EU so seit den 1960er
Jahren, basierend auf einer Politik nach dem 2. Weltkrieg, als die Lebensmittel
knapp waren. Die Situation in der EU hat sich von der Mangelwirtschaft zur
Überschussproduktion entwickelt. Die politischen Ziele für die Landwirtschaft
sind aber weitestgehend gleich geblieben. Dabei werden heute bereits 30 – 50%
der Lebensmittel auf den Müll oder in die Biotonne geworfen, da die Europäer es
nicht schaffen alles zu essen, was die Bauern der EU an Lebensmitteln
produzieren. Die Lebensmittelindustrie exportiert u.a. nach Asien, damit die
Bauern die Überproduktion los werden, weil die Europäer gar nicht so viel essen
können. Selbst mit Hilfe der deutschen Hunde und Katzen ist dem Nahrungsmittelberg
nicht bei zu kommen. Alle Hunde in Deutschland fressen rechnerisch das ganze
Fleisch, das in Baden-Württemberg
produziert wird. Und trotzdem ist es für die Menschen in Europa zu viel. Die
Katzen in Deutschland fressen das Fleisch der hessischen Bauern. Und trotzdem
bleibt noch viel zu viel übrig.
Die
europäischen Bauern sind einfach zu effizient. Sie produzieren mehr als die
Menschen, Hunde und Katzen in Europa vertilgen können.
Was
tun mit dem Rest?
Keiner
will ihn haben, weil eh jeder satt ist. Die Hälfte der Leute ist jetzt schon
adipös. Millionen Menschen in Europa essen mehr als ihrer Gesundheit zuträglich
ist und das kostet die Krankenkassen Milliarden.
Was
also tun? Keiner will es kaufen. Die Armen und Hungrigen in der Welt würden es
gerne haben, aber für sie ist es einfach zu teuer oder sie haben gar kein Geld,
um Lebensmittel zu kaufen.
Die
Lösung der EU-Bürokratie: Wir verkaufen das Ganze an die Menschen in Afrika.
Die hungern ja, wie man im Fernsehen oft sieht.
Leider
haben die Afrikaner nicht genügend Geld, um sich die europäischen Lebensmittel
leisten zu können.
Wie die EU mit Steuergeldern die Bauern
in Afrika in den Ruin treibt!
Weil
die Afrikaner zu wenig Kaufkraft für die europäischen Lebensmittel haben,
subventioniert die EU den Export der Lebensmittel.
Das
geht so: Firmen in Europa kaufen die übrig gebliebenen Lebensmittel auf und
gehen nach Brüssel, um Exportsubventionen zu beantragen. Die EU gibt diesen
Firmen Geld, damit sie die Lebensmittel aus Europa billiger in Afrika verkaufen
können. Dann werden die Lebensmittel auf Schiffe verladen und nach Afrika
transportiert. Jetzt sind die Lager leer und die europäischen Bauer können
wieder mehr produzieren.
Angekommen
in Afrika werden die Lebensmittel an die örtlichen Händler zu Spottpreisen
verkauft. Das können sich die Exporteure leisten, weil die EU deren
Einnahmeausfall mit Subventionen bezahlt. Hauptsache die Ware ist weg aus
Europa und die Bauern können weiter zu viel produzieren.
Weil sehr viel
von Europa nach Afrika geschippert wird, sind viele europäische Lebensmittel
auf den lokalen Märkten. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Weil die EU
und ihre Exporteure viele landwirtschaftliche Produkte nach Afrika bringen,
sind die Preise auf den lokalen Märkten niedrig. Das hat fatale Folgen für die
Bauern vor Ort.
Exportiertes
Milchpulver aus Europa ist billiger für die Leute als die frische Milch der
afrikanischen Bauern. Die Bauern können ihre Milch nicht mehr verkaufen; sie
müssen ihre Kühe verkaufen. Sie gehen bankrott. Dann gehen sie in die Stadt um
Arbeit zu bekommen.
Holländische
Tomaten in Dosen sind in Afrika billiger als die frischen Tomaten der
Gemüsebauern. Natürlich kaufen die Verbraucher die Dosentomaten und die Tomaten
der afrikanischen Bauern verfaulen auf dem Markt und auf dem Feld. Das ist der
Ruin für die Bauern. Sie müssen ihre Farm aufgeben und die Stadt gehen, um
Arbeit zu suchen.
Der
europäische Verbraucher will nur noch Brust und Keule von Hähnchen, Pute und
Ente. Die Carcassen bleiben als Abfall übrig, obwohl noch viel Fleisch an den
Knochen ist. Wohin damit? Nach Afrika. Dort ist das Fleisch an den Knochen so
billig, dass der lokale Hähnchenmäster nicht konkurrieren kann. Er muss seine
Produktion aufgeben, weil keiner mehr sein frisches Geflügel will. Der
Hähnchenstall wurde mit einem Kredit finanziert, den er nicht zurück zahlen
kann. Der Bauer verliert sein Land und muss – natürlich in die Stadt ziehen um
Arbeit zu finden.
Wollen Sie noch mehr Beispiele?
Der
indirekt von EU Subventionen in den Bankrott getriebene Bauer zieht in die
Stadt und landet in den Slums.
Wer
die Situation in afrikanischen Städten kennt, weiß, dass keiner auf den
bankrotten Bauern vom Land wartet. Es gibt sowieso schon zu wenig Jobs und
jetzt kommen auch noch die Bauern vom Land und verschärfen die Situation auf
dem Arbeitsmarkt. Ohne Arbeit haben die Ex-Bauern kein Geld; ohne Geld gibt es
keine Wohnung zu mieten. Die logische Folge ist, dass wer kein Geld hat, in den Slums einer Großstadt
landet. Slums sind Ansammlungen von Wellblech- und Pappkarton-Hütten, in denen
bis zu einer Million Menschen ohne Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung,
Schulen und ohne jegliche Infrastruktur wohnen.
Arbeit gibt es
meist nur als Tagelöhner: Und die ist miserabel bezahlt. Das reicht nicht mal
zum Überleben im Slum. Es kommen Kinder auf die Welt, die nicht zur Schule
gehen können, weil das Schulgeld fehlt und die Kinder zum Familieneinkommen
beitragen müssen. Aber ohne Bildung gibt es keinen Aufstieg. Damit keinen Job.
Ein Teufelskreis beginnt.
Um
schnell an viel oder ausreichend Geld zu kommen, gibt es für Jugendliche aus
den Slums nur zwei Möglichkeiten. Die Jungs schließen sich einer Gang an und
rauben und stehlen. Die Mädchen haben als einziges Produktivkapital ihren
Körper und werden Prostituierte.
An
dieser Stelle möchte ich an den zweiten Teil der Gleichung in der Überschrift
erinnern – die Nutten.
Also,
weil die Bauern in der EU mehr produzieren als Menschen, Hunden und Katzen
konsumieren können und weil die EU mit unseren Steuergeldern den Export der
Überschüsse nach Afrika subventioniert und damit die Bauern in Afrika in den
Ruin treibt und weil das Geld für die Ausbildung der Kinder fehlt, bleibt
vielen Töchtern der ruinierten Bauern nur die Möglichkeit Nutte zu werden.
Für
Alle, die jetzt argumentieren, dass das nicht in jedem Fall zutrifft: Ja, das
stimmt! Aber fragen Sie doch mal die betreffenden Mädchen nach ihrer Meinung.
Welcher
der europäischen Bauern möchte, dass seine Tochter als Nutte arbeiten muss,
weil die Agrarpreise so niedrig sind? Keiner. Bei den Afrikanern muss es sein.
Geht halt nicht anders. Da kann ich als Einzelner doch auch nichts machen.
Außerdem sind wir in der EU so weit weg davon und durch die ständigen
Negativnachrichten schon so daran gewöhnt, dass es den Afrikanern schlecht
geht.
Aber was hat das mit den Biogasanlagen
in Deutschland zu tun?
Biogasanlagen
können ein Werkzeug sein, dass wir den Teufelskreis von Überproduktion und
Agrarsubventionen und Verarmung der Bauern in Afrika unterbrechen.
Angenommen
wir haben in Deutschland so viele Biogasanlagen, dass Produkte, die die Bauern
erzeugen, genau für die Ernährung der Bevölkerung (plus Vorratshaltung) reichen
und der Rest in die Biogasanlagen geht.
Dann brauchen
keine Agrarprodukte mehr exportiert zu werden. Die EU braucht keine
Agrarsubventionen mehr zu bezahlen. Die Bauern in Afrika sind wieder
wettbewerbsfähig und können ihre Produkte auf ihren lokalen Märkten verkaufen.
Dann gehen die Bauern zurück aus der Stadt und bewirtschaften wieder ihre Höfe.
Die Kinder gehen auf die Schule, weil die Eltern das Schulgeld bezahlen können.
Die Jungs werden Bauern, die Mädchen was anderes. Auf keinen Fall Nutte. Wer
will schon freiwillig Nutte werden? Ganz wenige.
Wer
jetzt sagt, dass wir mehr Essen in Deutschland produzieren sollen und weniger
Strom aus Biogasanlagen, der soll mal nach Afrika gehen und sich die Situation
vor Ort anschauen.
Wir
sollten einfach den subventionierten Export von Agrarprodukten aus der EU
verbieten und alles selbst essen oder Strom oder Treibstoff daraus machen. Die
Afrikanischen Bauern werden uns dafür dankbar sein.
Walter
Danner
P.S.
Und die EU-Bürokratie weiß bestimmt auch andere Dinge, für die
sie die eingesparten Subventionsgelder ausgeben kann.
Ein Beitrag zur Tank-Teller-Diskussion
Meine
Frau meinte, dass der Stil, in dem ich die Überschrift gewählt habe und wie ich
den Text geschrieben habe, nicht passe, weil Sie sich als Leser über mich
aufregen und, weil das ja so direkt nicht stimmt. Ich hätte auch schreiben
können:
„Der
möglicherweise positive Einfluss der zunehmenden Zahl der Biogasanlagen in
Deutschland auf die Sozialstrukturen im ländlichen Afrika und die Slums in den
städtischen Ballungszentren“.
Das
hätte ich auch als Überschrift wählen können. Dann hätte aber kaum einer den
Artikel gelesen, weil Wissenschaftlichkeit die breite Leserschaft eher
abschreckt als motiviert den Artikel zu lesen. Ganz ehrlich: Hätten Sie
weitergelesen, wenn die Überschrift so einen wissenschaftlichen Stil gehabt
hätte? Am Thema Nutten sind viele interessiert; zumindest die meisten Männer - laut
Statistik. Da es sich um ein wirklich wichtiges Thema handelt, habe ich einen
populären Schreib- und Sprachstil gewählt.
Was haben Biogasanlagen in Deutschland
mit Nutten
in Afrika zu tun?
Das
ist eine etwas längere Geschichte. Hier ist sie:
Die
Landwirte in Deutschland und Europa produzieren so viele Lebensmittel, dass die
Europäer das gar nicht alles essen können. Das will die EU so seit den 1960er
Jahren, basierend auf einer Politik nach dem 2. Weltkrieg, als die Lebensmittel
knapp waren. Die Situation in der EU hat sich von der Mangelwirtschaft zur
Überschussproduktion entwickelt. Die politischen Ziele für die Landwirtschaft
sind aber weitestgehend gleich geblieben. Dabei werden heute bereits 30 – 50%
der Lebensmittel auf den Müll oder in die Biotonne geworfen, da die Europäer es
nicht schaffen alles zu essen, was die Bauern der EU an Lebensmitteln
produzieren. Die Lebensmittelindustrie exportiert u.a. nach Asien, damit die
Bauern die Überproduktion los werden, weil die Europäer gar nicht so viel essen
können. Selbst mit Hilfe der deutschen Hunde und Katzen ist dem Nahrungsmittelberg
nicht bei zu kommen. Alle Hunde in Deutschland fressen rechnerisch das ganze
Fleisch, das in Baden-Württemberg
produziert wird. Und trotzdem ist es für die Menschen in Europa zu viel. Die
Katzen in Deutschland fressen das Fleisch der hessischen Bauern. Und trotzdem
bleibt noch viel zu viel übrig.
Die
europäischen Bauern sind einfach zu effizient. Sie produzieren mehr als die
Menschen, Hunde und Katzen in Europa vertilgen können.
Was
tun mit dem Rest?
Keiner
will ihn haben, weil eh jeder satt ist. Die Hälfte der Leute ist jetzt schon
adipös. Millionen Menschen in Europa essen mehr als ihrer Gesundheit zuträglich
ist und das kostet die Krankenkassen Milliarden.
Was
also tun? Keiner will es kaufen. Die Armen und Hungrigen in der Welt würden es
gerne haben, aber für sie ist es einfach zu teuer oder sie haben gar kein Geld,
um Lebensmittel zu kaufen.
Die
Lösung der EU-Bürokratie: Wir verkaufen das Ganze an die Menschen in Afrika.
Die hungern ja, wie man im Fernsehen oft sieht.
Leider
haben die Afrikaner nicht genügend Geld, um sich die europäischen Lebensmittel
leisten zu können.
Wie die EU mit Steuergeldern die Bauern
in Afrika in den Ruin treibt!
Weil
die Afrikaner zu wenig Kaufkraft für die europäischen Lebensmittel haben,
subventioniert die EU den Export der Lebensmittel.
Das
geht so: Firmen in Europa kaufen die übrig gebliebenen Lebensmittel auf und
gehen nach Brüssel, um Exportsubventionen zu beantragen. Die EU gibt diesen
Firmen Geld, damit sie die Lebensmittel aus Europa billiger in Afrika verkaufen
können. Dann werden die Lebensmittel auf Schiffe verladen und nach Afrika
transportiert. Jetzt sind die Lager leer und die europäischen Bauer können
wieder mehr produzieren.
Angekommen
in Afrika werden die Lebensmittel an die örtlichen Händler zu Spottpreisen
verkauft. Das können sich die Exporteure leisten, weil die EU deren
Einnahmeausfall mit Subventionen bezahlt. Hauptsache die Ware ist weg aus
Europa und die Bauern können weiter zu viel produzieren.
Weil sehr viel
von Europa nach Afrika geschippert wird, sind viele europäische Lebensmittel
auf den lokalen Märkten. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Weil die EU
und ihre Exporteure viele landwirtschaftliche Produkte nach Afrika bringen,
sind die Preise auf den lokalen Märkten niedrig. Das hat fatale Folgen für die
Bauern vor Ort.
Exportiertes
Milchpulver aus Europa ist billiger für die Leute als die frische Milch der
afrikanischen Bauern. Die Bauern können ihre Milch nicht mehr verkaufen; sie
müssen ihre Kühe verkaufen. Sie gehen bankrott. Dann gehen sie in die Stadt um
Arbeit zu bekommen.
Holländische
Tomaten in Dosen sind in Afrika billiger als die frischen Tomaten der
Gemüsebauern. Natürlich kaufen die Verbraucher die Dosentomaten und die Tomaten
der afrikanischen Bauern verfaulen auf dem Markt und auf dem Feld. Das ist der
Ruin für die Bauern. Sie müssen ihre Farm aufgeben und die Stadt gehen, um
Arbeit zu suchen.
Der
europäische Verbraucher will nur noch Brust und Keule von Hähnchen, Pute und
Ente. Die Carcassen bleiben als Abfall übrig, obwohl noch viel Fleisch an den
Knochen ist. Wohin damit? Nach Afrika. Dort ist das Fleisch an den Knochen so
billig, dass der lokale Hähnchenmäster nicht konkurrieren kann. Er muss seine
Produktion aufgeben, weil keiner mehr sein frisches Geflügel will. Der
Hähnchenstall wurde mit einem Kredit finanziert, den er nicht zurück zahlen
kann. Der Bauer verliert sein Land und muss – natürlich in die Stadt ziehen um
Arbeit zu finden.
Wollen Sie noch mehr Beispiele?
Der
indirekt von EU Subventionen in den Bankrott getriebene Bauer zieht in die
Stadt und landet in den Slums.
Wer
die Situation in afrikanischen Städten kennt, weiß, dass keiner auf den
bankrotten Bauern vom Land wartet. Es gibt sowieso schon zu wenig Jobs und
jetzt kommen auch noch die Bauern vom Land und verschärfen die Situation auf
dem Arbeitsmarkt. Ohne Arbeit haben die Ex-Bauern kein Geld; ohne Geld gibt es
keine Wohnung zu mieten. Die logische Folge ist, dass wer kein Geld hat, in den Slums einer Großstadt
landet. Slums sind Ansammlungen von Wellblech- und Pappkarton-Hütten, in denen
bis zu einer Million Menschen ohne Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung,
Schulen und ohne jegliche Infrastruktur wohnen.
Arbeit gibt es
meist nur als Tagelöhner: Und die ist miserabel bezahlt. Das reicht nicht mal
zum Überleben im Slum. Es kommen Kinder auf die Welt, die nicht zur Schule
gehen können, weil das Schulgeld fehlt und die Kinder zum Familieneinkommen
beitragen müssen. Aber ohne Bildung gibt es keinen Aufstieg. Damit keinen Job.
Ein Teufelskreis beginnt.
Um
schnell an viel oder ausreichend Geld zu kommen, gibt es für Jugendliche aus
den Slums nur zwei Möglichkeiten. Die Jungs schließen sich einer Gang an und
rauben und stehlen. Die Mädchen haben als einziges Produktivkapital ihren
Körper und werden Prostituierte.
An
dieser Stelle möchte ich an den zweiten Teil der Gleichung in der Überschrift
erinnern – die Nutten.
Also,
weil die Bauern in der EU mehr produzieren als Menschen, Hunden und Katzen
konsumieren können und weil die EU mit unseren Steuergeldern den Export der
Überschüsse nach Afrika subventioniert und damit die Bauern in Afrika in den
Ruin treibt und weil das Geld für die Ausbildung der Kinder fehlt, bleibt
vielen Töchtern der ruinierten Bauern nur die Möglichkeit Nutte zu werden.
Für
Alle, die jetzt argumentieren, dass das nicht in jedem Fall zutrifft: Ja, das
stimmt! Aber fragen Sie doch mal die betreffenden Mädchen nach ihrer Meinung.
Welcher
der europäischen Bauern möchte, dass seine Tochter als Nutte arbeiten muss,
weil die Agrarpreise so niedrig sind? Keiner. Bei den Afrikanern muss es sein.
Geht halt nicht anders. Da kann ich als Einzelner doch auch nichts machen.
Außerdem sind wir in der EU so weit weg davon und durch die ständigen
Negativnachrichten schon so daran gewöhnt, dass es den Afrikanern schlecht
geht.
Aber was hat das mit den Biogasanlagen
in Deutschland zu tun?
Biogasanlagen
können ein Werkzeug sein, dass wir den Teufelskreis von Überproduktion und
Agrarsubventionen und Verarmung der Bauern in Afrika unterbrechen.
Angenommen
wir haben in Deutschland so viele Biogasanlagen, dass Produkte, die die Bauern
erzeugen, genau für die Ernährung der Bevölkerung (plus Vorratshaltung) reichen
und der Rest in die Biogasanlagen geht.
Dann brauchen
keine Agrarprodukte mehr exportiert zu werden. Die EU braucht keine
Agrarsubventionen mehr zu bezahlen. Die Bauern in Afrika sind wieder
wettbewerbsfähig und können ihre Produkte auf ihren lokalen Märkten verkaufen.
Dann gehen die Bauern zurück aus der Stadt und bewirtschaften wieder ihre Höfe.
Die Kinder gehen auf die Schule, weil die Eltern das Schulgeld bezahlen können.
Die Jungs werden Bauern, die Mädchen was anderes. Auf keinen Fall Nutte. Wer
will schon freiwillig Nutte werden? Ganz wenige.
Wer
jetzt sagt, dass wir mehr Essen in Deutschland produzieren sollen und weniger
Strom aus Biogasanlagen, der soll mal nach Afrika gehen und sich die Situation
vor Ort anschauen.
Wir
sollten einfach den subventionierten Export von Agrarprodukten aus der EU
verbieten und alles selbst essen oder Strom oder Treibstoff daraus machen. Die
Afrikanischen Bauern werden uns dafür dankbar sein.
Walter
Danner
P.S.
Und die EU-Bürokratie weiß bestimmt auch andere Dinge, für die
sie die eingesparten Subventionsgelder ausgeben kann.
Leider gibt es in diesem Artikel einen gravierenden Denkfehler: Die Futtermittel für Hühnchen, Hähnchen, Schweine und Rindvieh kommen meist aus den armen Ländern des Südens. Dort wird Soja und Mais von agrarindustriellen Unternehmen auf riesigen Flächen angebaut, von denen die Kleinbauern vertrieben wurden und für die Urwälder gerodet wurden. Die Exportlandwirtschaft verteuert die Grundnahrungsmittel für die Menschen im Land, Landflucht und Armut werden verstärkt. Käme das Futter von deutschen Äckern, so wäre schon ein erheblicher Teil der Überproduktion hierzulande vermieden und zahllosen Kleinbauern in Lateinamerika würde nicht ihr Land weggenommen. Sie könnten im Dorf bleiben und die Slums hätten weniger Zulauf.
AntwortenLöschenWenn jetzt aber unsere deutschen Bauern statt des Viehfutters "Energiepflanzen" anbauen, wird die heimische Futterproduktion zurückgehen und für den Fleischkonsum unserer Menschen, Katzen und Hunde noch mehr Mais und Soja aus den armen Ländern des Südens eingeführt. Die Armutsspirale bis hin zur Prostitution der Töchter der um ihr Land gebrachten Kleinbauern würde sich weiter drehen.
Also: Finger weg vom Agrosprit! Wir brauchen kleinbäuerliche Strukturen, Böden und Grundwasser schonende Produktionsmethoden ohne Agrarchemie und 'grüne Gentechnik' und faire Preise für das, was wir aus den Ländern des Südens beziehen.