Hebammen und
Biogasanlagen haben ja augenscheinlich nichts miteinander zu tun. Doch nur auf
den ersten Blick, wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass die GroKo (Große
Koalition) unter Bundeskanzlerin Merkel mit den Hebammen genauso umgeht wie mit
den Biogasanlagenbetreibern.
Was macht die Merkel denn mit den Hebammen?
Hebammen sind
der Krankheitsindustrie ein Dorn im Auge. Sie sind kompetent, engagiert und günstig.
Günstig soll aber die Gesundheitsversorgung nicht sein, sonst verdient ja die
Pharmaindustrie nichts daran. Und die KV-Beiträge würden sinken…
Jetzt kann
man ja gegen die Hebammen nichts tun, weil fast jeder schon mal eine Hebamme
gebraucht hat oder noch braucht. Hebammen sind beliebt bei allen Leuten.
Wie schafft
man beliebte, unbequeme weil kompetente, engagierte Menschen möglichst einfach
ab? Wie räumt man sie aus dem Weg?
Das wissen
nicht nur Diktatoren sondern auch deutsche Bürokraten und Juristen. Hebammen
brauchen eine Haftpflichtversicherung. Das ist natürlich wichtig, doch Schon
sind sie in der Falle. Als erstes wird die Versicherungssumme, die eine Hebamme
benötigt um die Zulassung zum Praktizieren zu bekommen, erhöht. Damit erhöht sich
der Versicherungsbeitrag. Das lohnt sich für eine Hebamme in Teilzeit nicht
mehr. Da hört sie lieber auf und geht Putzen/sitzt bei Aldi an der Kasse. Da es
dann immer weniger Hebammen gibt, lohnt es sich für die Versicherer nicht mehr
eine Hebammen-Haftpflichtversicherung anzubieten. So sind nur noch zwei
Versicherer übrig geblieben, die eine Haftpflichtversicherung für Hebammen
anbieten. Und diese zwei erwägen, die Haftpflichtversicherung für Hebammen
einzustellen.
Die Logik:
Keine Versicherung mehr – keine Hebammen mehr.
Wenn das
nicht hinterfotzig ist!
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und
Ja, und was hat das mit den Biogasanlagen und den Biogasbauern zu tun?
Die vier
großen Energieversorger (RWE, E.on, EnBW und Vattenfall) sind wirtschaftlich
unter Druck geraten, weil die mittelständischen Erneuerbare-Energie-Produzenten
außerordentlich gut sind und erfolgreich gewirtschaftet haben. Mit viel
Engagement, Ideen und Einsatzbereitschaft – wie die Hebammen – haben sie den
Strom-Dinos schon ein Viertel der Stromproduktion abgenommen.
Die EVUs haben
schon vor dem 2. Weltkrieg Privilegien bekommen, die sonst keine Industrie
hatte. Sie bekamen eigene Vetriebsgebiete und konnten den Preis für den Strom
selbst bestimmen. Solche eine Lizenz zum Geld drucken wünscht sich jedes
Unternehmen! Aber dabei wurden RWE, E.on, EnBW und Vattenfall fett, speckig und
langsam. Da hatten sie keine Chance gegen die agilen Mittelständler, die immer
bessere PV-Anlagen, Windräder und Biogasanlagen bauten.
Hilfe musste
her!
Um den
NRW-Dino RWE zu retten hat Hannelore Kraft (NRW Ministerpräsidentin) zusammen
mit Sigmar Gabriel und der Merkel beschlossen das EEG (Erneuerbare Energien
Gesetz) so schnell wie möglich zu ändern. Der neue Vorschlag ist diabolisch
genial.
Sonne und
Wind sind nicht zu beeinflussen – sie liefern die Energie wann sie wollen,
nicht wann wir wollen. Strom ist noch nicht wirklich effizient/ökonomisch/ in
größerem Umfang speicherbar. Zum Glück gibt es da eine Technologie – Biogas – mit
der/damit lässt sich Energie in Form von Biogas speichern. Wenn die Sonne
scheint und der Wind weht, dann werden die Biogasmotoren einfach abgestellt und
das Biogas gespeichert. Lässt der Wind nach oder steigt der Stromverbrauch/Energiebedarf
werden die Biogasmotoren angestellt und das Biogas verbraucht, das vorher
angesammelt wurde. Nur mit Biogas können Wind und Sonne ihre Stärken
ausspielen. Das nennt man Regelenergie.
In Bayern
können die bestehenden Biogasanlagen mit dem Biogas, das jetzt schon produziert
wird bis zu 75% der Regelenergie bereitstellen. Die Bauern sind bereit in
zusätzliche Motoren zu investieren, um zukünftig 100% Regelenergie-Strom
produzieren zu können – ohne auch nur eine einzige Maispflanze mehr anzubauen!
Hier setzen
Merkel und Co. an. Im neuen EEG2014 soll es eine Abwrackprämie für
Biogasanlagen geben. Wenn es weniger Biogasanlagen gibt, dann gibt es weniger
erneuerbare Regelenergie und es kann weniger Windräder und PV-Anlagen geben.
Genial und
hinterfotzig!
Man lobt die
Erneuerbaren Energien und dreht ihnen die Regelenergie ab.
Das haben
Hebammen und Biogasanlagen also gemeinsam – sie werden hinterfotzig von Merkel
attackiert und sollen ausge-merkelt werden. Durch asoziale Gesetze mit dem
geringsten Aufwand den größten Schaden für die Allgemeinheit und die größten
Profite für die Großen erreichen. Merkel ist einfach genial hinterfotzig!
Hebammen und
alle Menschen, die noch Kinder bekommen möchten, Biogasanlagenbetreiber/alle
Akteure des EE-Marktes und jeder der nicht für einen Konzern arbeitet sollten
sich zusammenschließen – sie haben die gleichen Gegner!
Wer ist perspektivisch
noch betroffen? Jeder kleine, einzelne oder mittelständische Unternehmer wird
früher oder später von den Konzernen in seiner Existenz bedroht.
* Achtung: Hinterfotzig ist
keine Beleidigung sondern ein niederbayerischer Ausdruck für Verschlagenheit,
Doppelzüngigkeit (Winnetou!) und Ähnlichem.